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Lebensmittel, die die Welt nicht braucht

Ein Smoothie mit Aktivkohle, Müsli to go oder Pflanzencreme mit Butternote - immer wieder landen neue, "innovative" Produkte in den Supermarktregalen. Sie werben mit besonderen Eigenschaften und vermitteln dem Käufer, einen Mehrwert zu erhalten. Meist ist dies allerdings nicht der Fall: Stattdessen bekommen Kunden mehr Zucker und Zusatzstoffe zu einem überhöhten Preis. Das zeigt eine Erhebung der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

 

Alternativen zu Designer Food sind meist kostengünstiger, gesünder und umweltschonender. Foto: Pixabay

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen testete fragwürdige Lebensmittel. Alternativen sind meist kostengünstiger, gesünder und umweltschonender Foto: Pixabay

31. Mai 2018  |  Onlineredaktion: Cornelia Schröder

 

Fragwürdige Produkte im Test der Verbraucherzentrale

Oldenburg | Hannover - Stichprobenartig hat die Verbraucherzentrale zehn Lebensmittel ausgesucht, die fragwürdig erscheinen, und sie nach verschiedenen Kriterien bewertet: den Zutaten, dem Preis-Leistungs-Verhältnis und dem Mehrwert im Vergleich zu ähnlichen Produkten. Das Ergebnis: Auf die meisten der betrachteten Lebensmittel können Verbraucher getrost verzichten. Trotz des hohen Preises bieten sie keinen Mehrwert – im Gegenteil.

 

Zuviel Zucker und Zusatzstoffe

„Der Zutatencheck der Stichprobe zeigt, dass die meisten Produkte industriell hochverarbeitet sind, teils mit minderwertigen Zutaten sowie Zusatzstoffen und Aromen", sagt Janina Willers, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Beispielsweise enthält „Finesse Geriebene Zitronenschale" acht Zutaten, darunter verschiedene Zusatzstoffe und E-Nummern. Im „Wasa Sandwich Mild Cheese" ist anstelle von Käse lediglich Käse- und Buttermilchpulver enthalten. Und „Rama Cremefine zum Kochen" enthält zwar weniger Fett als Sahne oder Schmand, dafür aber viele Zusatzstoffe, Aromen und Zucker.

 

Grundpreise für „innovative" Lebensmittel deutlich überhöht

Auch im Preis-Leistungs-Vergleich schneiden die meisten Produkte schlecht ab: Die Ver-packungseinheiten sind oft kleiner, die Grundpreise deutlich höher als bei vergleichbaren Produkten. So müssen Kunden für „mymuesli2Go" stolze 22 Euro pro Kilo bezahlen, aus der Großpackung ist das Müsli für 12 Euro pro Kilo zu haben. Ein Beutel „Grießbrei nach klassischer Art" kostet 0,99 Euro, umgerechnet 10,80 Euro je Kilo. Reiner Hartweizengrieß ist mit circa 2,00 Euro je Kilo deutlich günstiger – und frei von Zucker und Zusatzstoffen.

 

HÖHERER PREIS, HÖHERER NUTZEN?
„Einen Mehrwert konnten wir bei den Produkten nicht ausmachen, der beworbene Vorteil entpuppt sich meist als bloßes Werbeversprechen", sagt Willers. So sei Grießbrei ohnehin sehr schnell gemacht, Zitronenschale habe von sich aus einen fruchtigen Geschmack und wer eine Butternote beim Braten mag, könne Öl mit etwas Butter kombinieren. „Für den Großteil der betrachteten Lebensmittel gibt es gesündere und kostengünstigere Alternativen, die gleichzeitig auch weniger Müll produzieren", so Willers.


Weitere Informationen zur Stichprobe und Tipps für Verbraucher unter: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/ernaehrung-lebensmittel/lebensmittel-die-die-welt-nicht-braucht

 

ÜBER DIE VERBRAUCHERZENTRALE
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen ist eine anbieterunabhängige, öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit 60 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucher in Fragen des
privaten Konsums und vertritt Verbraucherinteressen gegenüber Unternehmen, Politik und Verbänden. In 11 Beratungsstellen können sich Ratsuchende persönlich beraten lassen. Auch telefonisch, per E-Mail oder Videochat ist Beratung möglich: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de

 

Kontakt:

Verbraucherzentrale Niedersachsen

Herrenstraße 14,

30159 Hannover
Verbraucherzentrale 60 Jahre


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