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OOWV zeigt sich krisenfest und rekordverdächtig

Geschäftsführer Karsten Specht (l.) und Verbandsvorsteher Sven Ambrosy mit dem aktuellen Geschäftsbericht. . Foto: OOWV

Oldenburg | CS Redaktion

Herausforderungen hat die Wasserwirtschaft in Zeiten von Dürren, Wachstum und begrenzten Förderrechten für die Trinkwasserversorgung genug. Jetzt kam noch ein Platzproblem dazu. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) musste einen Ort finden, der in Corona-Zeiten groß genug für sein wichtigstes Gremium, die Verbandsversammlung, ist. Die Lösung: Statt wie üblich in einem Tagungssaal in Wardenburg, traten am Freitagmorgen rund 150 Delegierte in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg zusammen. Eines der Themen: Daseinsvorsorge in Krisenzeiten.


Geschäftsführer Karsten Specht (l.) und Verbandsvorsteher Sven Ambrosy mit dem aktuellen Geschäftsbericht. Sie schilderten die Herausforderungen, die die Wasserwirtschaft bewältigen muss. Foto: OOWV


Verbandsversammlung in der Weser-Ems-Halle

„Das Virus zwingt uns zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Wir halten zwar alle Abstand, stehen aber auch in schwierigen Zeiten zusammen", sagte Verbandsvorsteher Sven Ambrosy. Schwierige Zeiten erlebten seit Beginn der Pandemie nicht nur Einzelhandel, Tourismus und Selbstständige. Auch die Branche der Ver- und Entsorger ging schnell in den Krisenmodus über, um die Grundversorgung zu sichern – und zeigte ihre Stärke. „Es ist nicht auszumalen, wenn auch nur ein Wasserwerk wegen Personalausfällen vom Netz gegangen und Tausende Haushalte ohne Wasser gewesen wären. Dann hätten die Menschen kein Klopapier gehamstert, sondern Getränkemärkte überrannt. Darüber denken viele Menschen nicht nach", sagte Ambrosy.

 

Geschäftsführer Karsten Specht ergänzte: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich schnell in der Situation zurecht gefunden. Sie haben einen exzellenten Job gemacht. Das gilt ebenso für die wichtige Aufgabe der Abwasserentsorgung. Unsere Kunden konnten auch in der Krise auf unsere Leistung vertrauen. Das ist der Kern von Daseinsvorsorge. Das ist ein gutes Gefühl."

 

Welche Herausforderungen der OOWV bewältigen muss, zeigt der Geschäftsbericht für das Jahr 2019, der den Delegierten vorgelegt wurde. Dieser wurde erstmals auch in einer digitalen Version mit Hyperlinks erstellt, die zu Filmen und Hintergrundinfos führen. Auf den Super-Sommer 2018 folgte ein weiteres Jahr mit Rekordabgaben der Wasserwerke. Dies spülte rund acht Millionen Euro mehr in die Kasse als erwartet. Ein Bilanzgewinn, der direkt wieder in die Netzinfrastruktur und Anlagen fließt oder der Tilgung von Darlehen dient. Der OOWV arbeitet ohne Gewinnerzielungsabsicht und schüttet keine Gewinne aus.

 

Die Kehrseite des steigenden Wasserbedarfs: Die Werke des OOWV laufen am Limit. Die Förderrechte sind weitgehend ausgeschöpft. Um mit dem Wachstum der Regionen Schritt halten und den Bedarf dauerhaft decken zu können, müsste ein zusätzliches Wasserwerk gebaut werden. „Doch dafür gibt es weder einen passenden Standort noch den öffentlichen Rückhalt. Sobald wir die Fühler ausstrecken, gibt es Widerstände oder Konflikte durch Sorge um die Umwelt oder andere wirtschaftliche Interessen wie die Öl- und Gasförderung. Auch die Genehmigungspraxis ist äußerst komplex und fast unmöglich", so Karsten Specht. Unter diesen Umständen sieht er insbesondere in den Boom-Regionen den Anschluss von Bau- und Gewerbegebieten an die öffentliche Wasserversorgung gefährdet.

 

Im Abwasserbereich ist weiterhin die Klärschlammentsorgung ein zentrales Thema. Die landwirtschaftliche Verwertung der Schlämme, die bei der Reinigung von Abwasser anfallen, steht vor dem Aus. Die Folge: Die Gesamtkosten für die Entsorgung sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,1 Millionen Euro gestiegen. Gemeinsam mit Hansewasser, EWE Wasser und swb plant der OOWV den Bau einer Monoverbrennungsanlage in Bremen. Die gemeinsam gegründete Gesellschaft trägt den Namen „Klärschlammentsorgung Nordwestdeutschland", kurz KENOW. Ziel ist, sich aus dem Preisdiktat der wenigen vorhandenen Betreiber von Verbrennungsanlagen zu befreien. Die Inbetriebnahme soll im Jahr 2022 erfolgen.

 

Der OOWV bewegt sich wie viele Unternehmen in der Branche in einem sehr dynamischen Umfeld. Im Trinkwasserbereich investierte der Verband im vergangenen Jahr rund 30 Millionen Euro in die Erneuerung und den Ausbau von Anlagen und Netzen. Im Abwasserbereich beläuft sich die Investitionssumme auf fast 33 Millionen Euro.

 

Neben den baulichen Maßnahmen legt der OOWV einen Schwerpunkt auf die Digitalisierung und Fachkräftesuche. Der Wasserverband zählt aktuell rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Anforderungen und Aufgabenvielfalt nehmen nicht zuletzt durch gesetzliche Vorgaben stark zu. „Es fällt immer schwerer, geeigneten Nachwuchs und Fachkräfte zu finden. Dabei bieten wir besonders im ländlichen Raum hervorragende berufliche Chancen und Perspektiven. Die Corona-Krise zeigt, dass die Sicherung der Daseinsvorsorge eine Aufgabe mit sehr hoher Verantwortung ist", so Karsten Specht.

 

Info zum OOWV
Der OOWV ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und arbeitet ohne Gewinnerzielungsabsicht. Mit mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt der Wasserverband zu den wichtigen Arbeitgebern im Nordwesten. Der Verband betreibt 15 Wasserwerke und im Bereich der Abwasserentsorgung 46 Kläranlagen.

 

 

Kontakt:

OOWV
Georgstraße 4
26919 Brake
www.oowv.de

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