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Die bittere Seite der Schokolade - INKOTa netzwerk prangert unfairen Handel an

Mehr als ein halbes Kilogramm Süßigkeiten isst der Durchschnittsdeutsche pro Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit – vor allem Schokoladenprodukte. Doch die Kakaobäuerinnen und -bauern haben davon wenig: An einem verkauften Schoko-Weihnachtsmann verdienen sie gerade einmal sechs Cent. Auf Einladung der Entwicklungsorganisation INKOTA sind Kakaobäuerin Elizabeth Osei Agyei und NGO-Referentin Sandra Kwabea Sarkwah aus Ghana zu Gast in Deutschland und berichten am 4. Dezember in Oldenburg über das harte Leben mit dem Kakao.

 

Schokoweihnachtsmänner. Foto: Pixabay

Oldenburg | Berlin  - Kakaobäuerin Elizabeth Osei Agyei und NGO-Referentin Sandra Kwabea Sarkwah aus Ghana fordern: Kakaobauern müssen mehr Einfluss auf den Kakaopreis haben. Foto: Pixabay

03. Dezember 2018  |  Onlineredaktion: Cornelia Schröder

 

Eine Kakaobäuerin spricht Klartext

„Der Preis muss steigen", sagt Elizabeth Osei Agyei. „Sonst haben viele Bauern kein Geld, um Schulmaterialien für ihre Kinder zu kaufen." Die Kakaobäuerin aus Ghana macht mit wenigen Sätzen deutlich, worüber die Schoko-Branche streitet: Die Höhe des Kakaopreises ist die Gretchenfrage, wenn es um Mittel gegen die Armut im Kakaoanbau geht. Das Einkommen einer typischen Kakaobauernfamilie in Ghana müsste sich etwa verdoppeln, um existenzsichernd zu sein. Bei der Weltkakaokonferenz im April in Berlin gab die Siegel-Initiative Fairtrade zu, dass selbst die meisten Fairtrade-Bauern trotz Zertifizierung unterhalb der Armutsgrenze leben.

Auf ihrer Rundreise durch Deutschland stehen nun Agyei und Sarkwah Rede und Antwort: Wie ist der Alltag einer ghanaischen Kakaobauernfamilie? Was muss sich in der ghanaischen Kakaopolitik ändern? Welche Verantwortung trägt die Schokoladenindustrie? Welchen Beitrag müssen VerbraucherInnen und die Politik in Deutschland leisten, um die Situation der Bäuerinnen und Bauern zu verbessern?

 

Infoveranstaltung

mit Kakaobäuerin Elizabeth Osei Agyei und NGO-Referentin Sandra Kwabea Sarkwah aus Ghana

Dienstag, 4. Dezember - ab 19 Uhr

Kulturzentrum PFL

Peterstr. 3, Oldenburg

Sandra Kwabea Sarkwah_Foto (C) Nadja BülowKwabea Sarkwah (30) hat in Ghana „Rural and Community Development" studiert. Seit sechs Jahren arbeitet sie als Projektkoordinatorin bei der Nichtregierungsorganisation SEND-Ghana. Die INKOTAPartnerorganisation unterstützt Kakaobauernorganisationen dabei, ihre Rechte gegenüber der ghanaischen Regierung und der Schokoladenindustrie einzufordern. Mithilfe von Studien schafft SEND Transparenz in der Kakaopolitik und deckt auf, wohin das Geld aus dem Kakaoverkauf fließt. SEND unterstützt Kakaobauernorganisationen dabei, sich zu vernetzten und führt Schulungen durch, wie sie ihre Interessen auf politischer Ebene vertreten können. Bei der Rundreise wird Sandra einen Einblick in die Arbeit von SEND geben und einen kritischen Blick auf die ghanaische Kakaopolitik werfen: „Die Kakaopolitik in Ghana ist intransparent und die Kakaobauern und –bäuerinnen haben keinen Einfluss auf das Preissystem. Sie müssen den Preis für Kakao akzeptieren – egal, ob sie damit überleben können oder nicht." Foto: Nadja Bülow

Elizabeth Osei Agyei_Foto (C) Evelyn Bahn INKOTAElizabeth Osei Agyei (41) ist Kakaobäuerin aus Asamankese in der Eastern Region von Ghana und Mutter von drei Kindern. Zusammen mit ihrem Mann baut sie auf 3,5 Hektar Kakao an. Sie ist Mitglied bei Kuapa Kokoo, der größten ghanaischen Kakaokooperative mit rund 100.000 Mitgliedern. Elizabeth hat am Gender-Programm von Kuapa Kokoo teilgenommen, einem Trainingsprogramm zur Stärkung von Frauen, bei dem diese u.a. Weiterbildungen zur Schaffung zusätzlicher Einkommensquellen erhalten. Bei der Rundreise wird Elizabeth aus erster Hand über den Alltag von Kakaobauernfamilien berichten und insbesondere einen Einblick in die Situation von Frauen im Kakaosektor geben: „Das Einkommen aus dem Kakaoanbau reicht nicht aus, um Materialien für die Schule zu bezahlen. Für Schulkosten sind die Frauen zuständig. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder in die Schule gehen, brauchen wir zusätzliche Einkommen. In den letzten zwei Jahren hat sich unsere Situation verschlechtert. Preise für Lebensmittel werden in Ghana immer teurer, aber der Preis, den wir für Kakao erhalten, wurde seit zwei Jahren nicht erhöht." Foto: Evelyn Bahn / INKOTA

Das INKOTA-netzwerk ist eine entwicklungspolitische Organisation, die mit politischen Kampagnen und in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen im globalen Süden Hunger und Armut bekämpft und für eine gerechte Globalisierung eintritt. INKOTA stärkt Menschen im globalen Süden, damit sie sich selbstbestimmt von Hunger und Armut befreien können.

 

Kontakt:

INKOTA-netzwerk e.V.
Chrysanthemenstr. 1-3
10407 Berlin
www.inkota.de

Inkota-Logo

 

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